Projekte

Markgräfliches Opernhaus Bayreuth

Markgräfliches Opernhaus Bayreuth 

Bauaufgabe: Generalsanierung
Bauherr: Freistaat Bayern
Vertreten durch: Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen
Staatliches Bauamt Bayreuth
Leistungen: LP 2-8
Fertigstellung: 2018
Mitarbeit Realisierung: Eszter Fülesdi, Mina Meskarani, Verena Wachter

 

Markgräfliches Opernhaus Bayreuth

Das Markgräfliche Opernhaus war für Planer und Ausführende eine große Herausforderung, da sich die Generalsanierung über beinahe ein ganzes Jahrzehnt erstreckte. P Architekten übernahm hierbei sowohl die planerischen Aufgaben, als auch die Überwachung der Bauphase. Bei dieser Maßnahme gab es mehrere Hauptbestandteile. Zum einen die Sanierung der vorhandenen Bausubstanz, wie zum Beispiel Dach und der Großteil der Oberflächen. Hinzu kam eine umfassende energetische Sanierung. Eine sehr große Rolle spielte die kleinteilige Restaurierung des Logenhauses mit seinen aufwändigen Malereien und dem Bühnenbild.

Mehr lesen...

Das Markgräfliche Opernhaus wurde 1748 mit der Aufführung der Oper Astersere eröffnet. Dies geschah im Rahmen von Elisabeths Hochzeit. Sie war die Tochter von Markgräfin Wilhelmine und ihrem Mann Friedrich, den Auftraggebern des Prachtbaus. Das Gebäude selbst wurde nach dem Entwurf von Joseph Saint-Pierre errichtet, während die Innengestaltung von Giuseppe und Carlo Galli da Bibiena stammt. Das Opernhaus konnte in seiner Ausstattung und Pracht leicht mit ähnlichen Bauten in Wien und Dresden mithalten und trägt seit 2012 zurecht den Titel UNESCO Weltkulturerbe.

Nach dieser Ernennung, folgte sogleich die Schließung des Opernhauses, um die geplante Generalsanierung durchzuführen.

Durch die in den 60er Jahren eingebauten Klima- und Heizungsanlagen, sind starke Schäden im nur aus Holz und Leinwand bestehenden Logenhaus entstanden. Vor allem die prachtvollen Malereien an den Decken, Galerien und Wänden haben stark unter der Verschmutzung und den vorangegangenen, teils nicht fachgerecht ausgeführten Sanierungen gelitten. Ein Ziel war es deshalb, der ursprünglichen Farbgebung so nahe wie möglich zu kommen. Alte Farbschichten wurden entfernt und es kamen die originalen Malereien zum Vorschein. Außerdem wurde die Bühnenöffnung wieder vergrößert und trägt somit auch zum ursprünglichen Raumeindruck des Logenhauses bei. Um den Komfort zu verbessern und mehr Sitzplätze zu schaffen, wurde das neue Bestuhlungskonzept durch ebenfalls neue Sitze, Stühle und Bänke ergänzt.

Obwohl es mit seinen beeindruckenden Ornamenten und Malereien durchaus den Mittelpunkt des Opernhauses darstellt, haben sich die Bemühungen nicht nur auf das Logenhaus konzentriert. Die Garderobenbereiche für die Künstler, die Erschließungszonen, die zwei Säle und der hintere Bühnenbereich haben eine Neugestaltung erlebt und erfreuen sich jetzt einer neuen Ausstattung, welche den heutigen Ansprüchen der Nutzer standhalten kann. Hinzu kommen die Sanierungen der Fassaden und des Daches, welche stark unter dem Lauf der Zeit gelitten haben. Doch auch nicht so offensichtliche Dinge, wie Brandschutz, eine komplette Schadstoffsanierung und alle notwendigen energetischen Maßnahmen wurden im Sanierungskonzept berücksichtigt.

Im April 2018 wurde das Opernhaus mit einem Staatsakt wiedereröffnet. Es empfing zu diesem Anlass auch verschiedene prominente Persönlichkeiten. Aufgeführt wurde – wie schon vor 270 Jahren – die Oper Astersere.